Quitten-Cheong – Quittensirup auf Koreanisch – kalt angesetzter Sirup

Meine Cheong Experimente gehen weiter, diesmal mit Quitte

Die grundlegende Idee bei der „Cheong Methode“ Sirup zu machen, besteht darin, so viel Geschmack wie möglich aus der Frucht kalt zu extrahieren. Was den Sirup dabei so besonders macht, ist die sanfte Fermentation während des Prozesses, die den Geschmack veredelt und ihm einzigartige Nuancen verleiht. Einige behaupten, dass dies die ultimative Methode ist, Sirup herzustellen, da das Endprodukt am besten den wirklichen Geschmack der Ausgangszutaten einfängt. Ich bin gespannt.

Ein bisschen Cheong Geschichte

Cheong ist koreanischer Sirup, der kalt angesetzt und leicht fermentiert wird. Der Sirup wird seit Jahrhunderten als Süßungsmittel und/oder Aromat in der traditionellen koreanischen Küche verwendet. Historisch wurde Cheong durch Extrahieren des Safts aus Früchten wie Birnen, Quitten oder Zitronen hergestellt und dann durch Kochen mit Zucker zu einem dickflüssigen Sirup verarbeitet. Also so wie auch wir Apfel- oder Birnensirup herstellen. Der „Nachteil“ dieser Methode ist halt, dass alles gekocht wird. Im Laufe der Zeit hat sich in Korea diese Art Choeng zu machen entwickelt. Anstelle gepressten Fruchtsaft mit Zucker zu kochen, begannen die Menschen, Früchte oder auch Gemüse kalt mit Zucker anzusetzen. Durch das Mischen von Früchten mit Zucker und das Fermentieren über einen bestimmten Zeitraum, löst der Zucker alle Aromen aus der Frucht und es entsteht eine sirupartige Konsistenz.

Geheime Cheong Zutat: Hygiene

Damit Quitten-Cheong lange hält, spielt die Desinfektion aller Utensilien eine Schlüsselrolle. Hände waschen ist dabei erst der Anfang, auch das Glas muss gründlich gereinigt werden. Ob durch Kochen, Backen oder Ausspülen mit Essiglösung oder Alkohol – die richtige Desinfektion ist entscheidend, um unerwünschte Gäste wie Bakterien oder Schimmel fernzuhalten. Es ist auch eine gute Idee ein Fermentiergewicht auf den Cheong zu legen wegen der langen Reifezeit und Fermentation.

Tipps, Tricks & Ideen
  • Man kann Cheong sehr leicht variieren: Auch wenn dieses Rezept nach Quitten verlangt, Cheong kann man mit jeder Art von Frucht oder sogar mit Gemüse machen.
  • Kräuter und/oder Gewürze: Man kann Quitten-Cheong auch durch Zugabe von Kräutern oder Gewürzen wie Ingwer, Lemongrass oder Minze variieren.
  • Unbedingt Bio-Obst verwenden! Wer mit Früchten ohne Geschmack arbeitet, hat als Endergebnis einfach lange gereiftes Zuckerwasser…
  • Cheong kann leicht schimmeln, weil am Anfang die Früchte sehr noch oben gedrückt werden, deshalb empfiehlt sich ein Fermentationsgewicht. Diese Gewichte tragen dazu beitragen, die Früchte im Sirup untergetaucht zu halten und so das Entstehen von Schimmel oder Kahmhefe zu verhindern.
  • Besser kleine als zu große Gläsern: Statt Ihren koreanischen Quitten-Cheong in einem großen Glas aufzubewahren, können Sie ihn in mehreren kleinen Gläsern lagern. Dies erleichtert die Verwendung und trägt dazu bei, die Frische des Sirups über die Zeit zu erhalten.
Mein Quitten-Cheong:

Grundsätzlich ist Quitten-Cheong extrem einfach zu machen: Quitten reiben, mit gleichen Anteil Zucker mischen und in ein gut gereinigtes Glas füllen. Aber ganz so ist es dann auch nicht, hier ein paar Kleinigkeiten, die ich bis jetzt gelernt habe:

  • Obwohl ich mit extra viel Zitrone gearbeitet habe, wurde mir die Quitte beim Raspeln sehr braun. Ich bin deshalb dazu übergegangen, die Quitten kleinzuschneiden.
  • Mit kleinen Mengen arbeiten, also Frucht für Frucht. Wenn ich eine Quitte fertig hatte, habe ich es ins Glas getan, aber nie ohne vorher zu wiegen. Dann weiß man, wie viel Gramm Frucht gerade reinkam und kann mit der gleichen Menge Zucker ergänzen. Durch diese Layer Technik erspart man sich das Mischen und alles fügt sich von selbst zusammen.

Hier geht es zu meinem Preiselbeer-Cheong, den ich vor kurzem angesetzt habe. Den kann man natürlich auch mit Preiselbeeren aus dem Supermarkt machen!
➡️ Preiselbeer-Cheong – Koreanischer Sirup mit wilden Preiselbeeren von der Koralm

Quitten-Cheong – Quittensirup auf Koreanisch – kalt angesetzter Sirup

Rezept von Ella Josephine EsqueKüche: KoreanischSchwierigkeit: Extra leicht

Rezept für den besten Quitten-Sirup der Welt

Zutaten:

  • 1 kg Quitten

  • 1 kg Zucker

  • optional: 1 Zitrone

Zubereitung:

  • Quitten reiben oder ganz klein schneiden, mit der gleichen Menge Zucker mischen und in ein gut gereinigtes, im besten Fall, sterilisiertes Bügelglas geben. Wer hat, gibt am besten ein Fermentiergewicht darauf.
  • Drei Tage bis eine Woche bei Zimmertemperatur reifen lassen, in dieser Zeit, entweder nie aufmachen oder jeden Tag umrühren. Einfach die Nase entscheiden lassen ob man es etwas vergorener mag oder nicht. Dann kühl stellen. Kühlschrank, Keller oder bei mir zwischen den alten Wiener Fenstern. Kühl 1 – 3 Monate reifen lassen.

Tipps:

Beim Fotos für den Beitrag machen ist eine kurze Katzen-Porträt-Serie entstanden, sie könnte heißen: „Das Geheimnis des goldenen Sirups: Zorro auf Schatzsuche im Gläserreich“ – oder was sagt ihr?

Weiterlesen

Wilde Preiselbeeren in Honig mit Zimt & Orange – Fermentieren mit Honig

Ein Fest im Glas: Honig mit Preiselbeeren, Zimt & Orange. Tipp: super Geschenkidee aus der Küche!

Honigfermente sind fast zu gut, um wahr zu sein. Sie verderben selten, sind einfach zuzubereiten und erfordern kein spezielles Equipment. Die so kreierten Aromen sind vielseitig einsetzbar – ob pur genossen, in Obstsalaten, Dressings, Marinaden, in Tees oder als Topping für Müsli, Porridge, Eiscreme oder Desserts. Die Anwendungsmöglichkeiten sind unendlich und bieten einen breiten Spielraum für Kreativität in der Küche. Ich sage es immer wieder: mit Honig fermentieren ist perfekt für Anfänger*innen!

Mit Honig fermentieren kurz erklärt:

Honig ist von Natur aus antibakteriell, kann also für sich alleine nicht fermentieren, das geht nur, indem man Feuchtigkeit hinzufügt. Erst wenn der Gesamtwassergehalt von Honigs etwa 20 % beträgt, findet eine Fermentation statt. Der natürliche Wassergehalt von Honigs liegt bei etwa 17 %. Bei der Met Herstellung, also Honigwein, wird Honig mit Wasser verdünnt. Eine andere Methode ist es Gemüse oder Früchte in Honig einzulegen. Der Zucker im Honig entzieht den Zellen durch Osmose ihre Zellflüssigkeit, der Honig wird so „von selbst“ flüssiger. Wenn man Obst oder Gemüse mit einer ähnlichen Menge Honig in ein Glas gibt, sollte das Wasser ausreichen, um eine Fermentation einzuleiten.

Bei in Honig fermentierten Früchten liegt der relative Zuckergehalt natürlich deutlich höher im Vergleich zu einem Met-Ferment. Die höhere Konzentration an Zucker in einem Honig-Frucht-Ferment im Vergleich zu einem Met-Ferment hat mehrere Auswirkungen: Es gibt weniger oder weniger aktive Hefegemeinschaften, was zu einer langsameren Fermentation führt. Dies bedeutet, dass Honigfermente tendenziell süßer bleiben und wenig bis gar kein Alkohol entsteht. Die Lagerung des Ferments im Kühlschrank (nach einigen Monaten bei Zimmertemperatur) verlangsamt die Gärung drastisch. Selbst bei Raumtemperatur wird jedoch der Alkoholgehalt niemals annähernd so hoch wie bei einem Met. Ich lasse meine Honig Fermente immer bei Zimmertemperatur stehen, noch nie ist eines verdorben.

Wilde Preiselbeeren & Honig: a match made in heaven!

Die wilden Preiselbeeren sind von der steirischen Seite der Koralm. Meine Mutter hat sie gesammelt und weil sie so viele hatte, mir einen Schuhkarton voll damit nach Wien geschickt. Das ist immer die beste Post. Wilde Beeren, nie gespritzt, mit superkleiner „Lieferkette“. Besser geht es nicht!

Ich hatte heuer also sehr viele Preiselbeeren. Mit einem Teil davon habe ich Preiselbeer-Cheong gemacht. (Große Nachmach-Empfehlung!) Den anderen Teil in Honig eingelegt. Die heimischen Preiselbeeren habe einen herben, leicht säuerlichen Geschmack, ich glaube das sie super schmecken in Kombination mit Honig. Orangen und Zimt habe ich ergänzt, weil ich ein Herbstaroma oder sogar etwas Weihnachtliches machen wollte. Aber schauen wir mal, wie lange etwas vom Preiselbeerhonig da ist und ob es bis Weihnachten langt. Es ist so gut, dass ich schon ordentlich genascht habe. Ich liebe es, den Honig mit den kleinen Früchten direkt aufs Butterbrot zu geben. Natürlich etwas flüssiger, aber so gut, wenn die jetzt weichen Preiselbeeren auf der Zunge zerplatzen und sich ihre Säure mit der Süße vom Honig und dem Fett der Butter vermischen. Mmmmh!

Disziplinierte können das Ferment auch verschenken, es schaut gut aus und ich schätze mal das alle so Beglückten sofort etwas damit anfangen können. Ist ja nicht bei allen Fermenten so. 😉

Happy Fermenting!

Wilde Preiselbeeren in Honig eingelegt – fermentieren mit Honig

Rezept von Ella Josephine EsqueSchwierigkeit: Leicht

Fest im Glas: Honig veredeln mit Preiselbeeren, Zimt & Orange.

Zutaten:

  • 300 g roher Honig

  • 200 g Preiselbeeren

  • 1/2 Orange, mit essbarer Schale

  • 1 Zimtstange

Zubereitung:

  • Preiselbeeren waschen, trocknen tupfen. Orange gut waschen, am besten mit etwas Natron, teilen und die Hälfte in feine Scheiben schneiden.
  • Preiselbeeren, Orangenscheiben und Zimt in ein Glas geben. Honig langsam und vorsichtig darüber gießen. Nicht zu voll füllen, oben sollten ein 2 Finger breiter Abstand zum Deckel sein. Es muss nicht, aber es kann stark fermentieren.
  • Speziell am Anfang wirden die Früchte stark nach oben treiben. Das Glas 2 x am Tag schütteln, schwenken oder kurz auf den Deckel stellen. Mit der Zeit sinken die Früchte nach unten.
  • Kann man natürlich gleich essen. Wenn man will das es etwas fermentiert am besten für mindestens einen Monat stehen lassen. Es geht aber auch viel länger.
Weiterlesen
1 2 3 9