Gesalzene Kirschblüten oder wie man den Frühling im Glas einfängt

„Sakura Shiozuke“ sind japanisch eingelegte Kirschblüten, die süß als Kekse (Sakura kukkī), als Deko für Sakura Mochi oder auch pikant als Sakura Gohan (Reis mit gesalzenen Kirschblüten) verwendet werden können.

Hanami* mit Freunden
Der erste und wichtigste Schritt bei diesem Rezept ist es, blühende Kirschbäume zu finden. Am besten welche wo die Besitzer*innen damit einverstanden sind, dass man einzelne Blüten pflückt. Oder man schaut auf Mundraub.org nach.
Man kann die Kirschblüte aber natürlich auch einfach nur so genießen, dazu am besten Freunde motivieren und ein schönes Picknick machen. In Wien kann man zum Beispiel den japanischen Kirschenhain auf der Donauinsel besuchen, es ist wunderschön und jedes Jahr eines meiner Frühlings-Highlights! In der japanischen Kultur ist das sowieso obligatorisch. So gibt es im Japanischen sehr viele Wörter um die Kirschblütenzeit herum. Die Besten habe ich weiter unten notiert.

(*Hanami benennt auf Japanisch die Beschäftigung, die vergängliche Schönheit von Blumen zu genießen.)

Wichtige Wörter rund um das Kirschblütenfest

Sakura (桜) – bedeutet „Kirschblüte“ und leitet sich von Saku 咲 ab, was mit „zu blühen“ oder aber auch mit „abwechselnd lächeln und lachen“ übersetzt werden kann. Das 口 in 咲 ist das Zeichen für einen offenen Mund. Kirschblüten sind ein Symbol des Frühlings und stehen für Veränderung und Vergänglichkeit.

Hana-yori-dango (花より団子) – Dieses Sprichwort beschreibt Leute, die während des Kirschblütenfests mehr Interesse am Essen und Trinken haben als an den Kirschblüten. Wörtlich übersetzt bedeutet es „lieber Knödel als Blumen“!

Sakura-fubuki (桜吹雪) – „Kirschblüten-Schneesturm“. Wenn der Wind die Kirschblätter von den Ästen weht und sie durch die Luft wirbelt, kann man sie von Weitem leicht mit einem Schneesturm verwechseln.

Hana-akari (花明かり) – „Blumenlichter“. Wenn der Kirschbaum in voller Blüte steht, lässt die strahlende Farbe der Kirschblüte die Dunkelheit viel heller erscheinen als sonst.

Mikkaminumanosakura (三日見ぬ間の桜) – dies ist ein sehr bildlicher japanischer Begriff, der beschreibt, dass sich Dinge plötzlich und intensiv verändern. Ähnlich wie die Kirschblüte, die nach dem Aufblühen in nur kürzester Zeit schon von den Bäumen rieselt.

Hazakura (葉桜) – „Kirschbaumblätter“. Sobald alle Kirschblüten vom Baum gerieselt sind, erscheinen kleine Blätter an den Bäumen – ein Zeichen dafür, dass der Sommer schon in Sichtweite ist!

Ubazakura (姥桜) – ist mein neues Lieblingswort. Es lässt sich mit „Alte-Frauen-Kirschblüte“ übersetzen. Es wird verwendet, um eine ältere Frau zu beschreiben, die sich noch ihr schönes Aussehen bewahrt hat. Es beschreibt die Idee, dass Schönheit auch ohne Jugend existieren kann.

Dieses Rezept kann man mit allen Kirschblüten machen, bei mir sind die Blüten von der japanischen Zierkirsche: Kanzan oder Nelkenkirschbaum.

Zutaten:
100 g Kirschblüten
20 g Salz (20 % des Blütengewichts)
Ume Su (Umeboshi-Essig) oder Reisessig oder weißer Balsamico-Essig
Optional Holundersirup
Grobes Salz für die Aufbewahrung

Zubereitung:
Waschen – Kirschblüten über Nacht in eine Schüssel mit Wasser legen, damit gibt man eventuell unfreiwillig mitgekommenen Insekten eine faire Chance zu fliehen. Am nächsten Morgen die Blüten noch mal kalt abspülen. Mit einer Schere die einzelnen Blüten abschneiden, auf ein Handtuch oder Geschirrtuch legen und vorsichtig etwas trockentupfen.
Salzen – Kirschblüten in eine Schüssel geben, das Salz darüber streuen und vorsichtig vermischen. In ein Glas geben und für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen. Ich habe die Knospen in ein extra Glas gegeben, und weil noch viel Platz war, habe ich auch die Kirschblätter mit eingesalzen.
Essig – das Salz hat jetzt schon etwas Wasser aus den Blüten gezogen, mit etwas Essig aufgießen und wieder in den Kühlschrank stellen. Eigentlich wollte ich drei Gläser mit den drei Essigsorten machen, um den Unterschied zu testen, leider habe ich keinen Ume-Su-Essig gefunden, deshalb habe ich in ein Glas einen Schuss Holundersirup gegeben als Variation.
Warten – hier ist nichts Ausgefallenes zu tun, einfach die Kirschblüten eine Woche im Kühlschrank stehen lassen.
Blüten ausbreiten & trocknen – den Essig abseihen aber unbedingt auffangen (Sakura Essig kann man sehr gut für Salat verwenden). Die Blüten gut abtropfen lassen, auf einem Backblech auflegen, darauf achten, dass man dabei die Blüten schön formt. Im Rohr bei 50 Grad Celsius mit leicht geöffnetem Türl trocknen lassen oder, wenn es warm genug ist, drei bis fünf Tage im Freien.

Aufbewahrung – die getrockneten Blüten mit groben Salz in Gläser schichten. Über die Haltbarkeit werde ich im Laufe das Jahres noch berichten.

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Mürbteig Variationen – Kekse für Faulis

“Alle für einen und alle für alle!” – also ein Teig wie ein Musketier. Man kann alle Gewürze reingeben die einem einfallen und deshalb kann man aus dem einen Teig alle Kekse machen.

In der Schulzeit hat mein Physiklehrer, wenn ich beim Test kunstvoll geschummelt habe, immer zu mir gesagt: “Ella, du bist wie Strom, du gehst immer den Weg des geringsten Widerstandes.” – Damit hat er respektvoll veräppelt, das ich ein echter Fauli war und deshalb immer die besten Abkürzungen gesucht habe. Apropos: wenn man gut schummelt, lernt man auch sehr viel!

Beim Backen gibt es eine sehr geniale Abkürzung, sie heißt: MÜRBTEIG!
Die einfachste Lösen aus vielerlei Gründen. Erstmal schmeckt Mürbteig einfach fantastisch. Und: man kann ihn genial variieren. Er ist mit einer einfachen Formel zu machen, deshalb kann man ihn sich (nach ein paar mal “Schummel-Nachschlagen”) sehr leicht auswendig merken. Deshalb ist Mürbteig der einzige Teig denn ich immer auswendig weiß.

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Die Mürbteigformel
3 : 2 : 1
3 Teile Mehl : 2 Teile Butter : 1 Teil Staubzucker

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Diesen Grundteig kann man, für die große Wirkung, mit allem möglichen aromatisieren, z.B.: Zitronen-, Orangen-, Limetten-zeste, Kaffeepulver, Whiskey, Zirbenschnaps, Rosenblüten, Rosenwasser, Lavendel, Kakao, Karamell, die Butter mit festem Kokosöl ersetzten…
Denn Teig kann man ausstechen, in Rollen drehen und abschneiden, mit Muster-Nudelwalker perforiéren, perforiéren und stechen in Kombination, zwei Teile zusammen kleben, mit Marmelade füllen, mit Bonbons kleine Fenster schmelzen…

Ein Teig und 1000 Möglichkeiten

Grundrezept:
150 g Mehl
100 g kalte Butter
50 g Staubzucker
1 Prise Salz

Zubereitung:
Kalte Butter stückelig schneiden oder reiben, mit dem Mehl, Staubzucker, Salz in einen Food Processor oder eine Küchenmaschine geben. Durchmischen bis alles eine krümmelige oder manche sagen auch “sandige” Masse ist. Teig mehr zusammenschieben als kneten, zu einer Rolle formen. Plastikfrei in Backpapier oder ein Wachstuch wickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Daraus kann man zum Beispiel das machen:
Rentier-Kekse mit Brezel-Geweih

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Kaffee Mürbteig:
150 g Mehl
100 g kalte Butter
8 g Vanillezucker (1 Packerl)
42 g Staubzucker
1 Prise Salz
2 TL Instant Kaffeepulver
1 EL Whiskey

Zubereitung:
Wie Grundrezept. Vanillezucker und Kaffeepulver zum Mehl geben, ganz zum Schluß den Esslöffel Whiskey dazugeben.

Daraus kann man zum Beispiel das machen:
Kaffee-Whiskey-Kekse gefüllt mit Kindermilchschnitten Creme

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Orangen Mürbteig:
150 g Mehl
100 g kalte Butter
50 g Staubzucker
1 Prise Salz
1 Zeste ungesprizte Orange
1 EL Cointreau

Zubereitung:
Wie Grundrezept. Orangezeste zum Mehl geben. Zum Schluß den Esslöffel Cointreau dazugeben.

Daraus kann man zum Beispiel das machen:
Linzer-Orangen-Kekse gefüllt mit Marillen-Cointreau-Marmelade

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Limetten Kokos Mürbteig (vegan):
150 g Mehl
100 g festes Kokosöl
50 g Staubzucker
1 Prise Salz
2 – 3 Zesten von Limetten (Schale zum Verzehr geeignet)

Zubereitung:
Wie Grundrezept. Limettenzeste zum Mehl geben. Zum Schluß den Limettensaft dazugeben. Der Teig ist etwas bröseliger als der mit Butter, am besten in einer Form backen.

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Kernoel_Haiden_Kecks_Glutenfrei

Kernöl Buchweizen Mürbteig (glutenfrei):
150 g Buchweizenmehl
2 EL Kürbiskernöl (= 15 g)
85 g kalte Butter
2 Packerl Vanillezucker (= 16 g)
34 g Staubzucker
1 Prise Salz

Zubereitung:
Wie Grundrezept. Ich gebe immer zuerst die extra Zutat rein, hier z.B. das Kürbiskernöl und dann fülle ich mit der Butter auf 100 g auf. Dann die zwei Packerl Vanillezucker, dann fülle ich mit Staubzucker auf 50 g auf.

Daraus kann man zum Beispiel das machen:
Steirische Weihnachtskekse aus Kernöl & Buchweizenmehl mit Aquafaba-Zuckerguß & Holly Cookies Deko

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Zitronen Mürbteig:
125 g Mehl
25 g Karoffelstärke
100 g kalte Butter
1 Packerl Vanillezucker (= 8 g)
42 g Staubzucker
1 Prise Salz
1 Zeste von ungespritzter Zitrone (Schale zum Verzehr geeignet)

Zubereitung:
Wie Grundrezept.

Daraus kann man zum Beispiel das machen:
Zarte Zitronen-Vulva-Kekse

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Rosenblüten Mürbteig:
10 g getrocknete Rosenblüten
140 g Mehl
100 g kalte Butter
1 Packerl Vanilliezucker (= 8 g)
42 g Staubzucker
1 Prise Salz

Zubereitung:
Rosenblüten zu Pulver mahlen, ich nehme dafür meine Kaffeemahlmaschine für Gewürze. Dann wie Grundrezept.

Daraus kann man zum Beispiel das machen:
Rosenblüten-Fenster-Kekse

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